Gert Jonke-Preis 2025 geht an Ferdinand Schmalz
Der Literaturpreis im Namen des in Klagenfurt geborenen Sprachkünstlers und ersten Bachmannpreisträgers Gert Jonke wird alle zwei Jahre vergeben – alternierend in den Kategorien Prosa, Lyrik und Dramatik. Dieses Jahr wurde der Gert Jonke-Preis – passend zur Kategorie Dramatik – in feierlicher Atmosphäre im „Theater Halle 11“ vergeben. Seitens der Landeshauptstadt Klagenfurt gratulierte Vizebürgermeister Dr. Alexander Kastner dem Preisträger in Vertretung des Bürgermeisters herzlich.
„Literatur ist der Schlüssel zur menschlichen Seele und ein Spiegel unserer Zeit. Sie ermöglicht es uns, andere Welten zu betreten und unsere eigenen Gedanken und Gefühle zu reflektieren.“
Vizebürgermeister Dr. Alexander Kastner
Ferdinand Schmalz, geboren 1985 in Graz, aufgewachsen in Admont in der Obersteiermark, erhielt gleich mit seinem ersten Theaterstück „am beispiel der butter“ 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Sein Stück „jedermann (stirbt)“ wurde am Burgtheater uraufgeführt und mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. 2017 nahm er an den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt teil und gewann mit einem Auszug aus „Mein Lieblingstier heißt Winter“ den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2021 erschien sein gleichnamiger Debütroman, der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises sowie auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises 2021 stand. Ferdinand Schmalz lebt in Wien.
Der Jury gehörten diesmal Karin Bergmann, Direktorin des Wiener Burgtheaters von 2014 bis 2019, Univ.,-Prof. Dr. Stefan Krammer vom Institut für Germanistik der Universität Wien und der Publizist und Kulturjournalist Heinz Sichrovsky an.
Bei der Preisverleihung interpretierten der Schauspieler Markus Hering, der bereits in zahlreichen Stücken von Gert Jonke Hauptrollen innehatte und seine Kollegin Grischka Voss Texte von Gert Jonke, von Ferdinand Schmalz und von den weiteren nominierten Autorinnen und Autoren, Teresa Dopler, Lisa Wentz und Elfriede Jelinek. Unterstützt wurden sie dabei durch musikalische Improvisationen von Klaus Lippitsch. Für Bearbeitung, Buch und Regie zeichneten Ingrid Ahrer & Martin Polasek von der Gert-Jonke-Gesellschaft verantwortlich.
Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek teilte der Jury zur Entscheidung folgendes mit: „Die Entscheidung für Ferdinand Schmalz ist genau richtig, er ist ein großartiger Autor, er verdient es wirklich. Auch der Gert Jonke würde sich freuen, ich war sehr mit ihm befreundet, wir haben uns sehr gern gehabt, ihm wäre das so absolut recht, da bin ich mir sicher.“
Im Robert Musil Literatur Museum wurde im Anschluss an die Preisverleihung die Ausstellung „Mein Vater war Bahnbeamter“ – 24 Radierungen von Peter Pongratz nach einer Erzählung von Gert Jonke eröffnet. Peter Pongratz zählt zu den herausragendsten zeitgenössischen Künstlern Österreichs. Als Maler, Musiker, Bühnenbildner (u.a. für Stücke von Gert Jonke) und Autor findet er immer wieder zu ganz individuellen und originären Ausdrucksformen.