Es geht hoch hinauf

Reportage

Der Puls steigt, das Adrenalin schießt durch den Körper – herzlich willkommen bei den Höhenrettern der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Die Abteilung StadtKommunikation durfte exklusiv an einer Übung am Stadtpfarrturm teilnehmen. Eines können wir schon vorweg sagen: Dieser Tag war Action pur!

Die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Klagenfurt organisiert an unterschiedlichsten Standorten drei bis vier verpflichtende Übungen pro Jahr.

Die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Klagenfurt organisiert an unterschiedlichsten Standorten drei bis vier verpflichtende Übungen pro Jahr.

Die Höhenrettung (HÖRG) bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt ist 2008 auf Initiative von drei engagierten Mitarbeitern installiert worden. Sie dient zur Rettung und Sicherung von Menschen, Tieren oder Sachwerten in Höhen und Tiefen - überall dort, wo keine andere Möglichkeit der Bergung via (Dreh)Leiter oder Kran besteht. Diese Einsatztruppe ist bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt einzigartig. Derzeit gibt es 14 Höhenretter, die diese spezielle Zusatzausbildung absolviert haben. Gearbeitet wird grundsätzlich immer mit der „Zweiseiltechnik“. Das bedeutet, dass mit zwei unabhängig getrennt voneinander angebrachten Seilen gearbeitet wird, sprich man ist doppelt gesichert. Pro Jahr werden drei bis vier verpflichtende Übungen organisiert, z.B. am Stadtpfarrturm oder am Fernheizkraftwerk der Stadtwerke. Immer wieder kommt es zu spektakulären Einsätzen seitens der HÖRG: Es kam u.a. zu einem Einsatz am Dach des Wörthersee Stadions, weil sich aufgrund eines Sturms Platten verschoben haben und das Dach weder mit einer Leiter, noch mit einem Kran erreichbar ist. Auch eine Person, die in einer Krankabine einen Herzinfarkt erlitten hatte, wurde mittels HÖRG geborgen. Ebenfalls werden die Spezialisten der HÖRG bei Unwettern und Sturmschäden eingesetzt. Das Rettungs- sowie Bergekonzept ist schon von verschiedenen Unternehmen gewerblich angefordert worden.


Es ist kein Freitag wie jeder andere – zumindest nicht für mich als Redakteurin. Denn ich durfte mich von den Höhenrettern der Berufsfeuerwehr Klagenfurt knapp 40 Meter vom Stadtpfarrturm retten lassen. Mir wurde sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggerissen.
Der Übungsvormittag startete mit einer Besprechung auf der Feuerwehrwache, um den Zeitplan und die Details durchzugehen. Mir wurde die Rolle des „dringend Hilfe benötigenden Opfers“ zuteil. Anschließend wechselten die Höhenretter in ihre spezielle Einsatzbekleidung und beluden das Fahrzeug mit der notwendigen Ausrüstung. Weiter ging es zum Ort des Geschehens - dem Stadtpfarrturm Klagenfurt. Nacheinander erklommen wir die 225 Stufen bis zur Aussichtsplattform. Hier wurde mit den an der Übung teilnehmenden Höhenrettern Schritt für Schritt die Handgriffe durchgegangen und besprochen, worauf im Ernstfall alles zu achten ist. Darunter auch wie sie mit dem Patienten bzw. der Patientin kommunizieren sollen. Der Abtransport der „zu rettenden Person“ erwies sich als Herausforderung, wurde von den Kollegen der HÖRG aber einwandfrei und ohne Vorkommnisse durchgeführt. Die Übung ging hochprofessionell vonstatten, die Kompetenz, Motivation, Wissbegierde der Feuerwehrler war nicht zu übersehen.


Heil unten angekommen und wieder mit festem Boden unter den Füßen war für mich eines klar: Ich will das unbedingt noch einmal machen! Das war ausschließlich dem zuschulden, dass ich mich absolut sicher aufgehoben gefühlt habe. Also alles auf Anfang – ich stieg wieder zur Plattform hoch und wurde ein zweites Mal „gerettet“. Nachdem die Übung schließlich von allen Beteiligten erfolgreich abgeschlossen wurde, ging es für die Kollegen der Berufsfeuerwehr zurück auf die Wache. Mein Fazit nach diesem adrenalinreichen und aufregenden Übungsvormittag: Die Höhenrettung weiß im Notfall ganz genau, was zu tun ist und ist stets bereit für die Klagenfurter Bevölkerung und darüber hinaus im Einsatz zu sein und diese aus Gefahrensituationen zu retten.

Das spektakuläre Video dazu gibt es unter:
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Für Sie im Einsatz war Redakteurin Sabrina Zechner.