5 Fragen an... Heidi Falk-Koller

Bildende Künstlerin.

heidi_falk_koller

Foto: Martin Rauchenwald

1.    Zu Beginn der 90er Jahre haben Sie in Klagenfurt Ihr Philosophie-Studium abgeschlossen, 2018 folgte der Studienabschluss an der Freien Akademie der bildenden Künste in Kärnten. Wann und wie genau haben Sie Ihre Leidenschaft für das Kreative entdeckt und es zu Ihrer Passion gemacht? 
Danke für die Einladung zur Beantwortung der nachstehenden Fragen wie auch Herrn Vzbgm. Aaron Radaelli für die hier auch in Anlehnung von ihm gefassten Leitgedanken und Worte, welche er vor kurzem im Rahmen der Eröffnungsrede meiner Vernissage im STEP in Völkermarkt so trefflich hielt und die meinen künstlerischen und kreativen Werdegang so wunderbar darlegen, sodass ich nicht umhin kam, diese zu verwenden, da sie mir aus dem Herzen sprechen.

In meiner beruflichen Karriere habe ich ja viele Stationen durchlaufen, schon 1978–84, da hat es schon mit einer sehr breiten kreativen Ausbildung des Verstehens begonnen, mit einer sehr breiten Ausbildung als Frühförderin, als Elementar-, als Sonderpädagogin, als Montessori Pädagogin, sozusagen die ganze Bandbreite des Verstehens, zu Beginn mit jungen Menschen, wo ich ja auch selber jung war. Dies hat sich dann weiter fortgesetzt 1986-94 mit dem Aufbau der Frühförderung, wo ich mein mir nachgesagtes indizierendes Potential zeigte. Parallel dazu dann auch die Berechtigungsprüfung Philosophie, bildnerische Erziehung, das Studium Betriebspädagogik, Betriebspsychologie, also studiert an der Universität hier in Klagenfurt und mit dem Abschluss des Studiums dann, auch für mich was Besonderes, mit meinen 29 Jahren objektiviert von Hill, von einer internationalen Personalberatungsagentur ausgesucht, um in Villach den gesamten Kinderbetreuungsbereich neu aufzubauen, also Personal-, Organisationsentwicklung, schon was Reelles und meine jungen Menschen, mit denen ich zu tun hatte, wurden älter, wie auch ich :)

Die Ausweitung meines kreativen Verstehens entwickelte sich ebenso weiter. Ab 2000 bis 2007 habe ich diesen Weg weiter verfolgt in der Personalberatung, Organisationsentwicklung im Non Profit Management. Es zieht sich für mich einfach durch von der frühen Ausbildung zu Visionen, Felder, Organisationen des Verstehens, des Herstellens von Wirklichkeiten, sozusagen des Verhandelns von unterschiedlichen Wirklichkeiten, denn hier findet nichts anderes statt, als die Wirklichkeiten der Gesellschaft und der Betroffenen, die hier betreut sind oder Betreuung finden unter einen Hut zu bekommen. Also Verstehen und gemeinsame Wirklichkeiten zaubern, leider noch nicht mit dem Pinsel in der Hand, dafür durfte noch einiges Überraschendes in meinem Leben geschehen.

Letztlich bin ich dann quasi ins Management abgerutscht, zuerst ein paar Jahre als CEO, als Programmdirektorin und habe mich als Geschäftsführerin in einem Consulting Unternehmen verdient gemacht, wo es tatsächlich um Mediation geht, um Wirtschaftsmediation. Mediation, sozusagen der Versuch unterschiedliche Wirklichkeiten zueinander anschlussfähig zu machen, um eine gemeinsame Basis zu haben. Die kreative Aufgabe von Mediator*innen ist es ja auch diese vorherrschende Vermutung, - es gäbe absolute Wahrheiten und der andere ist entweder im Irrtum oder böswillig, eines von beiden, wenn er sich nicht überzeugen lässt, - diese Wahrheit in einer gemeinsamen Wirklichkeit aufzulösen. Dies zieht sich eben auch durch mein Werk und ich habe damit sogar die entsprechende Kunstrichtung, den Prozessualen Realismus, entdeckt. Diese Arbeit von Mediatoren, Unternehmensberatung war lange Zeit meine, wir haben Ausbildungen angeboten, man konnte auch an Kursen teilnehmen, sind auch Partner des Ministeriums gewesen. Also auch hier habe ich berufsbedingt und kreativ das Spiel mit den Wirklichkeiten für mich mir erarbeitet und wie ging es nun weiter? Mein bildnerisches Talent war ja schon in jungen Jahren vorhanden, nicht weiter genützt zwar, neben all diesen beruflichen Qualifikationen, in meiner doch sehr reichhaltigen Karriere mit eingezogener Glasdecke für Frauen, denn die gab es zuhauf. 2013 schaltete ich nochmal einen Gang zurück und nahm mich aus diesen Wirklichkeiten raus um mich gleichzeitig noch mehr auf das Spiel neuer Wirklichkeiten zu konzentrieren und zu fokussieren, welche ich vor allem selbst in mir und um mich herum mit Leichtigkeit steuern und bewegen lernte und diese behielt ich bei. Pinsel und Farbe tauchten auf. 2014-2018 absolvierte ich an der Freien Akademie der bildenden Künste und Literatur, dem früheren Institut für Kunst und Philosophie Kärnten, das Diplomstudium und schloss es mit den Meisterklassen ab. Seitdem ist mein Werk zu sehen.

2.    Neben Österreich, Deutschland und Kroatien haben Sie voriges Jahr auch im ART Museum Peking (China) ausgestellt. Wie würden Sie diese Erfahrung rückblickend beschreiben?
„Partnerschaften: Ein globales Gespräch durch Kunst“ war eine außergewöhnliche Ausstellung, die die Arbeiten von 28 internationalen Künstler*innen aus Europa im ARCHIV ART Museum in Beijing im Juni/Juli 2023 in Kooperation mit Pashmin ART Consortium präsentierte und ich wurde als einzige Kärntnerin aus über 300 Bewerbungen ausgewählt, worauf ich vorerst ziemlich sprachlos war. Dies ist für mich der erste international wichtige Schritt mit Reputation in die Kunstwelt gewesen und wollte ich vor allem auch meine Heimatstadt, Kärnten und Österreich als offen kooperierendes und kulturell aktives Land in Zeiten wie diesen, mit ins Schaufenster stellen und damit auch meinen Beitrag zu einer friedlicheren, freudigeren und liebevolleren Welt leisten. Mein Interesse für den asiatischen Raum, deren Kunst, die Kalligrafie, deren historische Bauten, die Architektur, der Klang der Sprache, der Ausdruck in der Bewegung der Menschen im Tanz, wie generell die östliche Weisheitslehre faszinierten mich von jeher. Über den Kontakt mit der Österreichischen Botschaft in Peking, dem Leiter des Österreichischen Kulturzentrums Herrn Magister Christian Mandl und seinem Team, dem ich sehr zu Dank verbunden bin, wurde mein Aufenthalt jedoch ein sehr wohlwollendes und wertschätzendes Erlebnis.

Die Gegenwartskunst selber hat im eigenen Verständnis eine große Bandbreite und Bedeutung, ist überall sichtbar, mit meterhohen Skulpturen, Künstlervierteln so groß wie die Klagenfurter Innenstadt, die täglich von hunderten von Menschen besucht und bestaunt werden. Die Künstler und ihre Werke werden hofiert, fotografiert und bewundert, so auch ich, als ich als Vertreterin der europäischen Künstler*innen anlässlich der Vernissage sozusagen zum Mikrofon gebeten und mit Dolmetscherin versehen wurde. Die Menschen selber waren sehr freundlich, neugierig beobachtend, da wenige westliche Frauen und schon gar nicht blonde in der Öffentlichkeit vorherrschen. Die Beachtung und Wertschätzung von vielfältigster Kunst und deren Ausübenden wird mir noch lange positiv im Gedächtnis bleiben.

Der gesamte Aufenthalt musste zeitlich getaktet und geplant werden, da eine mobile Freiheit im Grunde doch unmöglich ist, wenn du nicht im hiesigen technischen System verankert bist, was Ausländer*innen nicht sind. Ohne dieser Technik, dem Kult-Handy, mit seiner allumfassenden App in der das ganze Leben kontrolliert stattfindet bist du offiziell nicht existent. Was dies langfristig unterschwellig bedeutet, sei hier dahingestellt. Für mich jedoch zeigte die kurze Zeit in Beijing einen Teil der Welt, den ich so intensiv noch nie erlebt hatte. Das monumentale Bauwerk der chinesischen Mauer, die verbotene Stadt, der versperrte rote Platz, das alte Rikscha fahrende Peking, die cleane nicht sichtbare Insekten- und Tierwelt, die kilometerlangen Fahrten und bunten Autos dieser Metropole, die spiegelnden, gläsernen 40zig stöckigen Büro- und Wohnbauten mit leisen Menschen, Menschen, Menschen. Ein Beijing, dass mir in meiner kreativen Arbeit verstärkt auch die Themen Freiheit, Technik, Frau und Natur näherbrachte. Und vor allem das Thema Verbindung, Verbundenheit einer gemeinsamen Welt. Dies gilt es nun für mich bildnerisch zu verarbeiten. Beijing wird mich für mein Leben weiterhin mit Dankbarkeit und großer Freude begleiten, auch dass ich diesen Schritt gewagt und all die Schönheiten, die sehr unterschiedlichen menschlichen Kontakte wie subtilen Begrenzungen erlebt und gemeinsam mit meinem ältesten Sohn gespürt habe.

3.    Sie haben einmal erwähnt, dass der Prozessuale Realismus Ihnen als Kunstschaffende die Möglichkeit gibt, Ihr Inneres nach außen zu bringen und dies somit „besprechbar“ werden zu lassen. Was sind für Sie weitere wesentliche Aspekte Ihrer Arbeit, die Sie nicht missen möchten? 
Wir sind ja alles audiovisuelle Typen, sonst würde ich wahrscheinlich nicht malen, also wenn es komplizierter wird, dann ist es schon hilfreich wenn es ein Bild oder wenigstens einen Bildtext gibt. Die Vorbereitung und der Vorgang des Malens, das dabei in sich kehren, diese Zeitlosigkeit, denn es ist für mich ja keine Beschleunigung von außen möglich, das alles hat schon etwas. Erst mit innerer Klarheit wandert für mich das Kreative nach außen und trotzdem noch nicht wissend, was es wird.

Nach meinem Meister Anticevic ist es für den Beobachter und es ist für den Schöpfenden, für die Schöpfende nicht möglich das Bild in der gleichen Art und Weise zu erleben. Das geht nicht, es sind zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, denn auch der Betrachter stellt das Bild für sich her. Sie bedingen jedoch einander und haben beide ihren je eigenen Charme. Wir profitieren, die Schöpfende und die Betrachter*innen, wir profitieren beide in unterschiedlicher Weise vom Bild.

Für die Maler*innen ist dieser Schaffensprozess etwas wo die bisherigen Erfahrungen und die Erkenntnisse die man daraus zieht einfließen können, aber eben mit dieser Prozess-Offenheit - Prozessualer Realismus - dass daraus etwas Neues entstehen kann, weil beim Prozess des Malens etwas Neues entsteht. Dieses permanente erleben erzeugt für mich Lockerheit und Kunst. Jedes Bild ist eine Aneinanderreihung von Entwicklungen, durch die ich durchgehe, die Konstante ist die Veränderung. Für die Betrachter*innen natürlich hat es eine andere Funktion. Wenn diese sich ein Bild anschauen, dann wollen sie ja dechiffrieren. Sie sehen das Chiffre, sehen Codes und wollen diesen Codes eine Bedeutung geben. Sie müssen sich eine Bedeutung darin konstruieren. Und jetzt erhebt, im Unterschied zum Realismus Werk des dialektischen Materialismus, das Bild ja nicht den Anspruch einer Abbild theoretischen Korrektheit, sondern es lässt mich ja konstruieren, also das was ich wahrnehme, da spiegle ich ja meine Erfahrungen, ich projiziere ja meine Erfahrungen, meine Erkenntnisse in dieses Bild. Und damit kommt es ein bisschen zu einer paradoxen Situation: Die Beobachter*in kann ein Detail verstehen, aber sie kann das Ganze nicht verstehen. Und das ist sozusagen das Angebot, das ist das Spiel, das ist die Idee, die dieser Schule des Prozessualen Realismus eigen ist.

Und genau dieser Austausch in Folge bei der Betrachtung des Bildes ist für mich auch sehr wertvoll in meiner Arbeit. Denn über die Sichtweisen der Anderen passiert Vervollständigung einerseits und Ausweitung andererseits. Über das Gesehene und Gesprochene passiert auf beiden Seiten etwas Neues, etwas Überraschendes. Wir spüren unsere Lebendigkeit, da nichts Fixes und Vorgegebenes möglich ist, da jeder Mensch individuell ist und doch sind wir alle Menschen.

4.    Eines Ihrer fünf Leitmotive, bzw. „Leidmotive“, lautet: „Vom Leid in den Humor“. Können Sie dies für uns näher verdeutlichen? 
Diese Frage möchte ich vorerst mit den Worten Herrn Radaellis beantworten, da diese sehr humorig sind und zu dieser Frage passen und damit auch sie schmunzeln können:


„Die Heidi Falk-Koller ist also eine Vertreterin dieses Prozessualen Realismus und mir hat es sehr gefallen, ich habe vor vielen, vielen Jahren, als die Räder noch eckig und die Gummi Ringerl`n aus Holz waren, war ich ja im slowenischen Rundfunk und hab ein bissl recherchieren gelernt. Und da findet man ja auch alles und ich hab eine alte Bewerbungsunterlage von ihr gefunden und mir hat das so gefallen. Man wird ja bei einer Bewerbung natürlich gefragt, mit einem bestimmten Bierernst, interessiert in Wahrheit eh keinen, aber man wird halt gefragt, was sind ihre Stärken und Schwächen. Jetzt behalten wir uns bitte im Hinterkopf: Der Prozessuale Realismus, was macht er, er lässt viel offen, er lässt unfassbar viel entstehen und in ihrer Selbsteinordnung hat sie allerdings die große Stärke, den Wunsch, das Bedrängen, Antrieb, Ordnung und Struktur zu erzeugen und die Dinge analytisch auf den Punkt zu bringen. Und dann bist echt herausgefordert. Jetzt hab ich mir natürlich gedacht, ja wie macht sie denn das jetzt. Wie bringt man denn das mit einer konstruktivistischen Offenheit - Ordnung, Struktur und den analytischen Punkt. Und da bin ich auf ein Wortspiel gestoßen, das mir unglaublich gefallen hat.
Heidi Falk-Koller sagt, sie hat fünf Leitmotive und das schreibt sie aber mit harten und mit weichem T, denn es können auch Leidmotive sein. Und wenn wir sie so runterzählen: Vom Leid ins Schöne, vom Leid in den Humor, vom Leid in die Spiritualität, den prozessualen Kreislauf der Veränderung, wo man sozusagen ihre Schultreue sieht und im Augenblick da sein, die starke Mitte finden. Also ins Schöne zu kommen, das ist jetzt nicht die Verkitschung wie wir sie vielleicht im Biedermeier gehabt haben. Auch eine sehr schöne Formulierung die ich da entnommen habe, den beseelten Leib als Ort der dialektischen Betroffenheit in den Bildern zu realisieren. Des kannst sitzen lassen. Ich kann nur empfehlen auch die Homepage aufzusuchen (falkkoller.at), es ist eh schlechtes Wetter, im Fernsehen is eh a Schaa..., also macht`s euch an guten Tee, sucht`s euch, - das ist ein Wochenprogramm. Montag nehmt`s euch vor, vom Leid ins Schöne. Ich empfehle Kandiszucker zum Tee, macht es euch gemütlich, tut`s drüber meditieren…“

Diese vorliegende Dialektik meiner Leit- und Leid-Motive bedingen einander und sind trotzdem nur eine fiktive Unterscheidung im Denken und Fühlen. Das Gute dabei ist, wir können dieses in unserem wirklichen Leben aktiv verändern, wenn wir wollen. Leid kann in Humor transzendieren. Der wesentliche Prozess, den ich damit anstoße, ist diese Erkenntnis der bewussten Veränderung im eigenen Erleben und Wahrnehmen. Durch befreiendes Lachen, sich selbst auf die Schaufel nehmen, das Zurechtrücken der scheinbar allzu wichtigen aufgeblasenen Themen der Menschen und dem erforderlichen willentlichen Herunterbrechen auf die existenzielle Wirklichkeit, das Leben selbst, genau das ist bewusst zu erfahren. Dieses eigene Bewältigen von gegebenen Umständen, das Beenden von Fremdbestimmung, das Beenden negativ emotionaler Gedankenspiralen und deren sinnentleerten Verhaltensweisen, - dies gilt es zu erkennen und zu adaptieren. Denn nicht die anderen sind schuld, wir selbst bestimmen unser Wohlbefinden in uns. Und es funktioniert gut mit Humor, das befreiende Lachen ist eine immerfort währende Quelle in uns, die es uns ermöglicht das Leben so zu sehen wie es ist - ohne unnötige Verzerrung von gewesenen Emotionen (Erinnerungen) und zukünftigen Gedanken (Vorstellungen, Phantasien) - ein Leben nämlich verbunden und bejahend.

5.    Woher bekommen Sie am ehesten Inspiration für Ihre Werke?  
Mechanisch reagierend würde ich sagen aus den Eindrücken und Informationen der vorliegenden Außenwelt, den Menschen, durch Musik, Tanz, Bewegung, Dynamik. Ich fokussiere was meine Aufmerksamkeit anzieht. Lege sozusagen Prototypen für meine Figuren, meine Malerei an, eine emotionale Landschaft und doch ist es dies nicht.

Es gibt neben all dem Müll, den wir angesammelt haben und beiseite schieben können, ein eigenes Inneres und dieser Blickwinkel liegt im Schönen, Liebevollen, Lebendigen. Heute versuche ich weniger zu reagieren, denn bewusst zu agieren. Meist schenke ich den vorherrschenden destruktiven Mächten und Protagonisten von Krieg, Zerstörung, Hass, Neid … durch meine Kunst und Sein keine zusätzliche Bühne. Wozu auch diese verstärken? Wir haben viele Möglichkeiten in uns, welche Richtung wir einschlagen wollen oder nicht. Die Menschen die meine Bilder kaufen und betrachten erhalten Momente, Gedanken, Blicke, Erlebnisse die sie stärken, auch zum Lachen bringen, jeden Tag aufs Neue. Die Betrachter*innen erleben vielleicht im Austausch, im Gespräch miteinander angenehme Gemeinsamkeiten die hilfreich sind, Lösungen vorbereiten, ihr Leben anders wahrnehmen lassen und Schritte für weiteres Wohlbefinden miteinander vorbereiten. Darum geht es doch und um mit den Worten von Herrn Radaelli zu sprechen: „Und die große Kunst, tatsächlich Kunst ist es, uns eine Fläche zu schaffen, an der wir dieses Erlebnis gemeinsam haben können, denn wir sehen ja das gleiche Bild. Das ist, in dieser Pluralität die wir haben, eine Gemeinsamkeit zu finden. Etwas womit wir in dieser Zeit, woran wir ja ohnehin arbeiten müssen, etwas sehr Zeitgemäßes“.

Es ist diese Wahrnehmung nach außen für uns ja nur möglich, da sich alle Sinneskanäle nach außen wenden können. Doch das, was ich dann wirklich auf die Leinwand bringe, ändert sich von einem Moment auf den anderen, da es aus meinem Inneren drängt. Es hat sich aus einer vermeintlich vorbereiteten Form in eine andere prozessual entwickelt, die es noch nicht gibt und über dieses Erkennen hinweg baut sich kontinuierlich eine Geschichte auf, die sich letztendlich ins Bewusstsein katapultiert. Und wenn dies geschieht und offen liegt, gibt es nur mehr ein paar wenige wesentliche Pinselstriche und Farbnuancierungen und das Bild wie auch der gedankliche Prozess ist abgeschlossen. Vorerst.
 


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