5 Fragen an... Anna Baar

Schriftstellerin.

Anna_Baar

(Foto: Johannes Puch)

1.    Jede Schriftstellerin bzw. jeder Schriftsteller hat seine eigenen Quellen der Inspiration… woher bekommen Sie Ideen für neue Werke? 
Eigene Quellen zu besitzen, ist zwar ein schöner Gedanke, aber wir atmen alle die gleiche Luft. Wahrscheinlich gibt es auch eine Art geistigen Respirationstrakt. Ich bin nur Resonanzraum für das, was mir hereinscheint als Ahnung von der Welt, weniger als Gewissheit. 

2.    Was sind wichtige Aspekte, die Sie beim Schreiben von Texten stets beachten? 
Es allen Zweifeln zum Trotz irgendwann gut sein zu lassen. 

3.    Unter Berücksichtigung Ihres speziellen Umgangs mit Sprachrhythmus und -Melodik: Welchen Stellenwert haben für Sie musikalische Aspekte bei der Rezitation literarischer Werke und warum?
Dass mir die Maßregeln der Komposition in der Zeit am Musikgymnasium zur Gewohnheit geworden sind, ist Segen und Fluch. Einerseits bleiben es Maßregeln, andererseits sind Ton und Rhythmus brauchbare Trägersubstanzen für den primären Wirkstoff, also Wörter, Sätze. Wo die allein nicht halten, und sie halten selten, formt das große Ganze eine Verlässlichkeit. Ich halte die Musik für die redlichste Sprache.

4.    Was sind Ihre schöpferischen Ziele für das Jahr 2024 und was hoffen Sie, in einigen Jahren über Ihr Leben resümieren zu können?
Erstens: Die begonnene Geschichte um einiges weiterbringen. 
Zweitens: Meinen Nächsten und Übernächsten trotz meiner Irrtümer und Ausritte halbwegs gerecht geworden zu sein.

5.    Wenn Sie nur eine Romanfigur treffen könnten, um sich mit ihr 42 Minuten an einem Tisch zu unterhalten, dann wäre dies…
Nachdem mir Smalltalk lästig ist, interessante Gespräche nach 42 Minuten nicht abbrechen sollen und ich eine Schwäche für unsympathische Romanfiguren habe, muss ich leider passen.

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