Stauden als Gewinner der künftigen Grünraumgestaltung
Klimaextreme, lange Trockenphasen und hohe Temperatursprünge werden in Zukunft immer öfter vorkommen. Die grüne und blaue Infrastruktur der Stadt wird daher immer bedeutender. Diese zielt darauf ab, dass Pflanzen und Wasser so eingesetzt werden, dass einzelne Gebiete besser gegen Wetterextreme in Folge des Klimawandels gerüstet sind. Neben dem Einsatz von klimafitten Baumarten setzt das Stadtgartenamt künftig verstärkt auf farbenfrohe Staudenmischpflanzungen.
„Die Phänomene des Klimawandels machen auch vor den Türen der Landeshauptstadt nicht Halt und sind zugleich Herausforderungen in der Grün- und Freiraumgestaltung. Die Rolle und Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Stadtgarten gewinnt immer mehr an Bedeutung.“
Stadtgartenreferent Stadtrat Max Habenicht
„Die neue Grünraumgestaltung des Stadtgartenamts ist neben der Verbesserung des Stadtklimas auch eine besondere optische Bereicherung für den Straßenbau. Es sorgt auch für ein gepflegtes, sauberes und buntes Erscheinungsbild.“
Straßenbaureferentin Stadträtin Sandra Wassermann, BA
Von Stauden hat die Bevölkerung oft ein falsches Bild im Kopf. Dabei sind sie eine wahre Bereicherung für die Pflanzenwelt der Zukunft.
„Blühstauden zeichnen sich durch zwei wesentliche Vorteile aus. Sie sind mehrere Jahre überdauernd und winterhart. Unter den Blühstauden gibt es eine Vielzahl an Überlebenskünstlern, die sowohl hohe Temperaturen als auch Trockenheit lieben. Sie eignen sich perfekt für unsere aktuelle Klimalage und sind durch ihre farbenfrohe Blühweisen vielfältig einsetzbar.“
Abteilungsleiter-Stellvertreterin Mag. Elisabeth Kos, MSc
Stauden sind nicht nur ein wesentliches Gestaltungselement in der urbanen Freiraumplanung. Sie erzielen auch eine Vielzahl an positiven Wirkungen für den Naturhaushalt der Stadt in Bezug auf Biodiversität und Wasserhaushalt. Gräser, Halme und Stängel sind darüber hinaus auch Lebens- und Überwinterungsraum einiger Nützlings-Insekten. Weiterer Vorteil der Blühstauden ist der reduzierte Pflegeaufwand gegenüber Vielschnittrasen oder den klassischen Blumenbeeten. Die trockenheitsliebenden Sonnenanbeter werden in eine spezielle Substratmischung gepflanzt, diese ist nicht nur wasserdurchlässig sondern auch wasserspeichernd. Bei den obersten fünf Zentimetern handelt es sich um eine sogenannte mineralische Mulchschicht die gleich mehrere Vorteile bietet. Diese reduziert nicht nur unerwünschten Aufwuchs (Beikraut), sondern bietet aufgrund von Durchlässigkeit und Wärmerückstrahlung zusätzlich bessere Wachstumsbedingungen für die Sonnenanbeter und schützt den Boden vor zu schneller Austrocknung und ist somit ein Verdunstungsschutz.