„Smart Climate Lab“: Anlaufstelle für Klimaschutz eröffnet in der Bahnhofstraße
Klagenfurt nimmt als eine von 100 europäischen Klimavorzeigestädten national und international eine Vorreiterrolle ein. Bis 2030 soll die Landeshauptstadt als einziger österreichischer Vertreter im Rahmen der „EU-Cities Mission“ klimaneutral werden. Das bedeutet die Einsparung von 83 Prozent direkter CO2 Emissionen (= 219.000 Tonnen CO2) und die Kompensation der restlichen 17 Prozent (= 130.000 Tonnen CO2).
Viele weitere Maßnahmen im Bereich Mobilität, Energie und Infrastruktur sind dazu notwendig, die gemeinsam mit den Partnern Land Kärnten und Bund zur Umsetzung kommen. Ein wichtiger Schritt ist, die Bevölkerung für den Klimaschutz zu sensibilisieren, zu beraten und zum Mitmachen anzuregen. Genau das wird im „Smart Climate Lab“ in der Bahnhofstraße 19 passieren, welches am Montag mit einem Pressegespräch offiziell eröffnet wurde.
Informieren, Mitreden, Mitgestalten
Mit diesem „Bürgerbüro für Klimaschutz“ konnte ein leerstehendes Geschäftslokal in der Bahnhofstraße zu neuem Leben erweckt werden. Die Einrichtung für die fünf Mitarbeiter vor Ort ist Großteils Second-Hand. Auch hier wird die Nachhaltigkeit also gelebt. Die Bahnhofstraße 19 ist ab sofort aber nicht nur Infostelle für die Bürger, sondern auch für Unternehmen und Organisationen, die klimaneutrale und smarte Projektideen haben und umsetzen möchten. Mit den im Fördermanagement geschulten Mitarbeitern des Smart Climate Lab ist es außerdem möglich, Pilotprojekte gemeinsam durchzuführen und Innovationen zu testen.
Man versteht sich des Weiteren als Anlaufstelle für Kooperationspartner aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung - nicht nur aus Klagenfurt. Bürgerpartizipation wird im Smart Climate Lab großgeschrieben, verschiedene Workshops und Veranstaltungen sind geplant. Auch der neu gewählte Jugendrat der Stadt spielt eine zentrale Rolle. Im Rahmen des Förderprogramms „Pionierstadt – Partnerschaft für klimaneutrale Städte 2030“ finanziert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) das Smart Climate Lab in Form einer „Öffentlich-öffentlichen Kooperation“ mit zwei Millionen Euro. Auch das Land Kärnten ist ein wichtiger Partner und unterstützt die Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Öffnungszeiten & Kontakt
Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 und Freitag von 8:00 bis 12:00.
Die Mitarbeiter sind unter climatelab@klagenfurt.at und +43 463 537 4886 erreichbar.
Statements der Pressekonferenz-Teilnehmer
„Seit den 90er-Jahren setzt Klagenfurt Maßnahmen für den Klimaschutz um. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Mit dem Smart Climate Lab mitten in der Stadt wollen wir den Menschen Klagenfurts ehrgeizigen Weg zur Klimaneutralität 2030 näherbringen und sie mitnehmen. Denn jeder kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gemeinsam können wir das Ziel für unsere Stadt und die nächsten Generationen erreichen.“
Bürgermeister Christian Scheider
„Die Kärntner Städte und Gemeinden sind wichtige Partner des Landes auf dem Weg zur Klimaneutralität. Als Mission City hat die Landeshauptstadt das Potenzial, dabei eine besondere Vorreiterrolle einzunehmen. Dank ihrer Lage und Größe bringt Klagenfurt etwa die idealen Voraussetzungen mit, zu DER Fußgänger- und Radfahrerstadt Österreichs zu werden. Seitens des Landes unterstützen wir die Kommunen zudem über die Bau- und Sanierungsprogramme der Wohnbauförderung bei der klimafitten Sanierung und Revitalisierung bestehender Wohnanlagen. Wichtig bei allen Initiativen ist es, die Bürgerinnen und Bürger auf jedem Schritt des Weges mitzunehmen, wozu das neue Smart Climate Lab beitragen soll.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Gaby Schaunig
„Mit dem Smart Climate Lab eröffnet die Stadt ein Büro in dem nicht nur klimaschutzrelevante Förderprojekte entwickelt werden, sondern sich auch die Bürgerinnen und Bürger zu allen klimarelevanten Themen der Smart City Klagenfurt informieren und sich aktiv einbringen können. Durch das Büro sollen Kooperationen mit wichtigen Stakeholdern in der Stadt geschlossen werden, denn jeder ist Teil der ambitionierten Zielsetzung zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030. Große Bedeutung hat vor allem die Möglichkeit, sich mit dem Smart Climate Lab verstärkt im Alpen-Adria-Raum und der Europäischen Union zu vernetzen und voneinander zu lernen.“
Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar
„Nur durch eine zielgerichtete und smarte Entwicklung kann eine Stadt die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger erfüllen. Je effizienter, ökologischer, technologisch fortschrittlich und sozial inklusiv eine Stadt ist, desto lebenswerter ist sie und umso mehr Menschen wollen in ihr leben. Wir als Landeshauptstadt sind hier auf einem guten Weg und ich bin stolz, dass wir mit dem Stadtgartenamt bereits viele Punkte umgesetzt haben und noch umsetzen werden. Mit jedem neuen und fertiggestellten Smart City Projekt kommt ein Baustein in Klagenfurt dazu, der Klagenfurt noch lebenswerter und attraktiver macht."
Stadtrat Max Habenicht
„Die Stadtwerke Klagenfurt und ihre Tochtergesellschaften sind mit den Bereichen Energie, Wasser und Mobilität ein wesentlicher Treiber für die Umsetzung der Smart City Klimastrategie. Der klimaneutrale Weg wird beschritten u.a. durch den Ersatz von Erdgas durch biogene Fernwärme. Einen wichtigen Beitrag leistet unser Photovoltaik-Ausbauprogramm über die Klagenfurt Dachstrom Gmbh KDSG zur Erzeugung von CO2-freiem Strom und das lokal in Klagenfurt. Eine der größten Herausforderungen der Energiewende ist die notwendige Infrastruktur, wie z.B. Stromnetz, bereitzustellen. Erst ein leistungsfähiges Stromnetz ermöglicht den Ausbau von vielen privaten Kraftwerken.“
DI Erwin Smole, Vorstand Stadtwerke Klagenfurt
„Die Stadt Klagenfurt nimmt eine Vorreiterrolle bei der Erreichung der Energie- und Klimaziele durch ihre Teilnahme - sowohl an der ‚EU-Cities Mission‘ als auch an der nationalen Mission ‚Klimaneutrale Stadt‘ als österreichische Pionierstadt der Klimaneutralität - ein. Dadurch leistet sie nicht nur einen Beitrag zur Klimaneutralität Österreichs, sondern erzeugt positive Auswirkungen auf Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Das Klimaschutzministerium arbeitet eng mit Klagenfurt zusammen, um so rasch wie möglich optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, um urbane Erfolgsgeschichten zu schreiben. Weitere Städte werden in den kommenden Jahren dem Beispiel von Klagenfurt folgen.
DI (FH) Katrin Bolovich, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
„Die Eröffnung des Smart Climate Labs ist ein Meilenstein für Klagenfurt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Damit beschleunigen wir die Umsetzung von smarten und klimaneutralen Projekten und laden die Bevölkerung ein, ihre Ideen einzubringen.“
Dr. Wolfgang Hafner, Leiter Abteilung Klima- und Umweltschutz
Hinweis:
Aktuelle Informationen zum Smart Climate Lab finden Sie im Bereich Klima & Umwelt.