Maria Tusch Frauenpreis geht an Mag. Maria Cervenka

Die Stadt Klagenfurt vergibt seit einigen Jahren den Maria Tusch-Frauenpreis an jene Personen, die für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Chancengleichheit, Anti-Diskriminierung und Selbstbestimmtheit für Frauen und Mädchen geehrt werden. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Mag. Maria Cervenka, die seit etlichen Jahren Mitglied der Projektgruppe Frauen ist.

 V.l.: Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz, Frauenreferentin Stadträtin Dipl.  Ing. Constance Mochar, Preisträgerin Maria Cervenka, Mag. Astrid Malle (Leiterin Frauenund Gleichbehandlungsbeauftragte) und Laudatorin Rosi Lederer Foto: StadtKommunikation / Wajand

V.l.: Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz, Frauenreferentin Stadträtin Dipl. Ing. Constance Mochar, Preisträgerin Maria Cervenka, Mag. Astrid Malle (Leiterin Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte) und Laudatorin Rosi LedererFoto: StadtKommunikation / Wajand

„Am internationalen Frauentag feiern wir alle Frauen, die mit ihrer Stärke, ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und ihrer unermüdlichen Arbeit den Weg zur Gleichstellung ebnen. Unsere heurige Preisträgerin ist eine dieser Frauen, die ihre Stimme erheben und zeigen, dass ein Einzelner sehr viel bewegen kann, vielen Dank dafür!“, würdigt Frauenreferentin Stadträtin DI Constance Mochar die heurige Preisträgerin. Der Name Maria Cervenka ist untertrennbar mit der Erwachsenen-Bildungseinrichtung „Projektgruppe Frauen“ verbunden, die Sprachkurse und Bildungsveranstaltungen anbieten, sich aber in den letzten Jahren vor allem der Integration von Frauen widmet. Seit 2004 hat Maria Cervenka im Vorstand gearbeitet und wurde schon nach einem Jahr zur Obfrau gewählt. Von 2005 bis 2019 hat sie die Projektgruppe Frauen geleitet, ist heute als Geschäftsführerin in Ruhe eingebunden.

1952 in Villach als zweites von sieben Kindern geboren, war Cervenkas Jugendzeit schon früh durch Arbeit bestimmt. Ein Besuch an einer höheren Schule war kaum zu denken. Sie entschied sich zunächst für eine Friseurlehre, ehe sie 1985 an der Abendhandelsakademie maturierte und 1986 ihr Germanistik-Studium, verbunden mit Medienkommunikation, an der AlpenAdria-Universität begonnen und mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen hat. Von da an widmete sie sich ihrer großen Liebe zur Literatur und schrieb eigene Gedichte, die mit Erfolg in namhaften Literaturzeitschriften und Anthologien publiziert wurden. Später entstand dann ein eigener Lyrikband.

Ihre Mitarbeit in der Projektgruppe Frauen zählte maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der Bildungseinrichtung, die Frauen mit einem erschwerten Zugang zur Weiterbildung fördert und unterstützt. Cervenka erkannte die Möglichkeit, dass die Projektgruppe Frauen auch eine bedeutende Plattform für das Thema Integration werden könnte. Heute ist sie für ihre Nachfolgerin, Mag. Melanie Bürger, Mentorin und wichtige Impulsgeberin.

Mit dem Frauenbüro der Stadt Klagenfurt hegt Maria Cervenka eine jahrlange, enge Zusammenarbeit, in der etliche Projekte (u.a. Sprachkurse für Mütter und Kinder im städtischen Kindergarten und Hort St. Ruprecht oder die Lesereihe „denken erlaubt“) umgesetzt wurden. Als Präsidentin der Frauenplattform Klagenfurt hat sie wertvolle Vernetzungsarbeit geleistet und fungiert heute noch als engagierte Ehrenpräsidentin. Cervenka ist seit 2019 auch Trägerin der Goldenen Medaille der Stadt Klagenfurt.

Hintergrundinformation: Namensgeberin der Auszeichnung ist Maria Tusch (1868 – 12939), eine Klagenfurter Tabakarbeiterin, die als eine der ersten Frauen ihrer Zeit für bessere Arbeitsbedingungen stark machte. Etliche ihrer Reden beendet sie mit dem Satz „Frauen, ihr müsst selbstbewusst werden!“. Sie war engagierte Gewerkschafterin und Obfrau der Tabak-Arbeiterschaft, Mitglied des Gemeindeausschusses St. Ruprecht und Nationalratsabgeordnete der 1. Republik.