Lieferung und Versand von Paketen werden umweltfreundlicher und bequemer

Klagenfurterinnen und Klagenfurter erhalten pro Jahr rund sechs Millionen Pakete. Dafür fahren die Zustelldienste jährlich etwa zwei Million Kilometer durch die Straßen der Stadt - und die Paketmenge wächst weiter! Die Initiative „City Logistik Klagenfurt“ will Paketzustellungen für Bürgerinnen und Bürger künftig bequemer machen und dabei 90 Prozent des Zustellverkehrs einsparen. Der verbleibende Zustellverkehr wird emissionsfrei durchgeführt, dem lokalen Handel sowie der lokalen Wirtschaft werden neue Möglichkeiten und Chancen geboten. Am Mittwoch wurden bei einem Pressegespräch Details zum neuesten Smart City-Projekt von Partnerfirmen und der Stadtpolitik an einem der Standorte in der Magazingasse vorgestellt.

Pilotphase mit 60 Paketkästen

Das Projekt soll schon bald zeigen - erstmals flächendeckend in einer Großstadt - wie künftig Pakete im urbanen Raum zugestellt werden. Es ist ein Zusammenspiel mehrerer Logistik-Profis. In der Pilotphase stellt das Unternehmen „Tamburi“ in den nächsten Wochen 60 für alle Zustelldienste nutzbare Paketkästen auf. Maschinen- und Fertigungstechnik-Spezialist „Jumug“ bietet mehrere emissionsfreie CargoScooter auf. Das emissionsfreie City-Lieferservice, welches die CargoScooter und Tamburi-Paketkästen integriert, kommt vom Transportunternehmen „Veloce“.

Das emissionsfreie City-Liefersystem leistet einen wichtigen Beitrag zu Klagenfurts Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein. Nach der Pilotphase soll es flächendeckend ausgerollt werden. Dafür haben die Landeshauptstadt und die Projektpartner um eine EU-Förderung angesucht. Die Pilotphase wird vom Kompetenzzentrum „SCHIG“ im Rahmen der Logistikförderung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert.

Statements der Pressekonferenzteilnehmer:

„Das neue, völlig emissionsfreie City-Liefersystem vereinfacht für Bürgerinnen und Bürger die Paketzustellung wesentlich und leistet einen äußerst wichtigen Beitrag dazu, das Ziel der Landeshauptstadt, bis 2030 klimaneutral zu sein, zu erreichen. Ich bedanke mich bei unseren Projektpartnern für die Durchführung und die gute Zusammenarbeit.“
Bürgermeister Christian Scheider

„Als Umweltreferent freue ich mich, dass die SCHIG-Logistikförderung des BMK dazu beiträgt, Klagenfurt auf einen nachhaltigen Pfad zu lenken. Die Einführung von den Paketkästen, emissionsfreien CargoScootern und dem integrierten emissionsfreien City-Liefersystem zeigt, dass innovative Lösungen Verkehr reduzieren und die lokale Wirtschaft stärken können. Dieses Projekt ist ein Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2030 und verdient breite Unterstützung. Wir hoffen auf eine erfolgreiche Pilotphase und arbeiten darauf hin, es flächendeckend zu implementieren.“
Klima- und Umweltschutzreferent Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar

„Paketboxen gehören, wertfrei betrachtet, zur urbanen Infrastruktur der Zukunft. Als Stadtplanungsreferentin werde ich darauf achten, dass sich diese Boxen in bestehende Strukturen, wie Wartehäuschen und Bestandsgebäude, gut integrieren und so nahtlos in das Stadtbild einfügen werden.“
Stadtplanungsreferentin Stadträtin Dipl. Ing. Constance Mochar

„Dieses Pilotprojekt ist ein weiteres Puzzleteil für eine klimaneutrale Stadt. Eine messbare Wirkung wird dann erzielbar sein, wenn möglichst viele Zustelldienste dieses emissionsfreie System nutzen.“
Dr. Wolfgang Hafner, Leiter Abteilung Klima- und Umweltschutz

„City Logistik ist in den Städten schon seit vielen Jahren ein Thema. Das Pilotprojekt verfolgt einen sehr innovativen Ansatz, da wir damit aus Sicht der Unternehmer die Waren nach dem Kauf auch endlich direkt zu den Kunden nachhause bringen können. Dieses zusätzliche Angebot ist nun eine große Chance für den stationären Handel.“
Mag. Inga Horny, Klagenfurt Marketing

„Bei City Logistik Klagenfurt bauen wir in der jetzigen Pilotphase die Komponenten auf, die jede für sich Teilprobleme der urbanen Logistik lösen, für alle unabhängig nutzbar sind und im Zusammenwirken die gesamte Privatkunden-Lieferlogistik neu und viel smarter aufstellen. Mehr Komfort für Bürgerinnen und Bürger, neue Chancen für lokale Händler, massive Verkehrsreduktion, emissionsfreie Zustellung mit kleinen Fahrzeugen und effizientere Prozesse für die Lieferwirtschaft sind die angestrebten Ergebnisse. Wir bedanken uns beim Fördergeber BMK und der SCHIG sowie der Stadt Klagenfurt und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die bisherige Kooperation und freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit.“
Paul Brandstätter (Veloce) für die Projektinitiatoren

Details zu Projektpartnern und Liefersystem

In Klagenfurt entsteht ein dichtes Netz an für alle Zustelldienste offenen Paketkästen mit einem Tamburi-Paketkasten in durchschnittlich weniger als 100 Meter zu jeder Wohnadresse im Vollausbau. Die schlanken Paketkästen von „Tamburi“ sind batterieautark und finden auch in einer gewachsenen Stadt viele Standorte. Auch Versand und Rückversand ist über Tamburi-Paketkästen möglich. Für Standortpartner und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sind die Paketkästen gratis.

Vorteil für lokale Händler

Das spezielle Angebot für Klagenfurter Händlerinnen und Händler bietet - zu normalen Paketdienstpreisen - Abholung in Geschäften zwischen 15.00 und 18.00 Uhr und Lieferung bereits am selben Tag bis 20.00 Uhr an den jeweiligen Tamburi-Paketkasten der Empfängerin bzw. des Empfängers. Empfängerinnen bzw. Empfänger erhalten eine Benachrichtigung per SMS/Email und empfangen ihre Sendung kontaktlos wann immer sie wollen. Lokale Händler können also ohne Mehrkosten viel schneller liefern als überregionale Online-Shops.

Emissionsfreie CargoScooter

„Jumug“ bietet Klagenfurter Unternehmen eine Mietflotte an emissionsfreien Microfahrzeugen für Paketzustellung und City-Lieferungen. Die CargoScooter sind gesetzlich Fahrrädern gleichgestellt und bieten ein Ladevolumen von zwei Kubikmetern. Sie haben sich im Einsatz bei den führenden Paketzustellern als deutlich produktiver als herkömmliche Lieferwagen erwiesen, sodass jeweils fünf CargoScooter sechs herkömmliche Paketlieferwagen ersetzen.

City-Lieferservice

„Veloce“ bietet emissionsfreies City-Lieferservice unter Einsatz der CargoScooter. Die Dienste umfassen Abholungen von Versendern, Sortier- und Umschlagstätigkeiten sowie Zustellungen an Tamburi-Paketkästen oder an Firmen- bzw. die Wohnadressen.

Unternehmen mit „green-logistics“ DNA

„veloce liefert gmbh“, 1987 von Inhaber Paul Brandstätter als erster Fahrradbotendienst Österreichs gegründet, hat „green-logistics“ in der DNA. Veloce ist ein mittelständischen Logistikunternehmen mit rund 300 Mitarbeitern, davon 15 in IT und Softwareentwicklung und ist mit mehreren Niederlassungen in ganz Österreich in B2C- und B2B-Logistik tätig. Veloce ist Marktführer im B2C-Liefer- und Montageservice von Elektrogeräten. Mit den zur Gruppe gehörenden start-ups Tamburi und Jumug schafft man das künftige System urbaner B2C-Paketzustellung.

Tamburi entwickelt, etabliert und betreibt dichte Netze von batterieautarken, smarten Paketkästen. Paketkästen, die sich ohne Bauarbeiten in unterschiedliche Gegebenheiten einfügen, sich in unmittelbarer Nähe zu jeder Wohnadresse befinden und jedem Zustellunternehmen zur Verfügung stehen.

Jumug entwickelt, produziert und vertreibt die CargoScooter - emissionsfreie Spezialfahrzeuge für urbane Paketzustellung. CargoScooter sind Fahrräder nach dem Kraftfahrgesetz KFG, bei den größten Brief- und Paketzustellern in Österreich im Einsatz und effizienter als herkömmliche Lieferwagen.