Goldene Medaille für Walter Zwick

Fast ein Vierteljahrhundert lang war Walter Zwick ein bedeutendes Mitglied der Stadtregierung. Viele große Projekte und Einrichtungen wurden in seiner Ära ins Leben gerufen. Für seine Verdienste um die Landeshauptstadt wurde der frühere Vizebürgermeister mit der Goldenen Medaille geehrt. Ebenso durfte er sich in das Goldene Buch eintragen. Im Rahmen der würdevollen Feier im Gemeinderatssaal erfuhr man viele Anekdoten aus der (Rathaus-)Geschichte.

Walter Zwick trägt sich im Beisein seiner Familie und des Stadtsenates in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Klagenfurt ein.  Foto: Christian Rosenzopf/StadtKommunikation

Der erste Technologiepark am Südring, die Etablierung des Stadtmarketings, die Internationalisierung der Märkte, die Entwicklung des Messegeländes, die Etablierung der Musikschule oder die Errichtung der neuen Arena für die Fußball-EM 2008 – viele Großprojekte, die von Walter Zwick initiiert und vorangetrieben wurden.

„Walter Zwick ist einer jener Stadtpolitiker, der sich in sehr vielen Funktionen für die Bürger der Stadt eingesetzt hat und viele Reformen auf den Weg gebracht hat. Er war als einer der längsten in Führungsfunktionen – weil er auch einer der wenigen war, die die Herausforderungen der Zeit stets erkannt und sich immer weiterentwickelt haben“, so Bürgermeister Christian Scheider in seiner Laudatio.

30 Jahre lang war Walter Zwick in der Klagenfurter Stadtpolitik tätig. 1979 zog er in den Gemeinderat ein, von 1985 bis 2009 gehörte er zur Stadtregierung. Insbesondere in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Liegenschaften, Märkte und Kindergärten konnte er die Landeshauptstadt mitprägen.


„Dort anknüpfen, wo etwas in der Vergangenheit aufgebaut wurde“

Scheider: „Für all das möchte ich Danke sagen, weil es keine Selbstverständlichkeit ist. Wir können heute dort anzuknüpfen, wo in der Vergangenheit etwas aufgebaut wurde. Deshalb möchten wir verdiente Politiker der Stadt gebührend auszeichnen.“

 

Scheider: „Umfassende Erfahrung heute einfließen lassen“
Politisch sei er mit Walter Zwick nicht immer einer Meinung gewesen („wir haben den einen oder anderen Strauß miteinander ausgefochten“), aber es sei nie unter der Gürtellinie gegangen und sei ist nie etwas hängengeblieben. Scheider: „Die umfassenden Erfahrungen und das Wissen von Persönlichkeiten wie Walter Zwick sollte auch in der heutigen Zeit unbedingt gehört werden und in aktuelle Überlegungen einfließen.“

Walter Zwick hatte sich übrigens nicht nur als Stadtpolitiker einen Namen gemacht, sondern auch als Unternehmer. 1964 hatte er die von seinem Vater gegründete Eisenwarenhandlung übernommen und erfolgreich weitergeführt. In drei Jahren feiert der Betrieb bereits sein 100-jähriges Bestehen.

Sein Jugendfreund und Wegbegleiter, Stadtrat Max Habenicht, gewährte auch einen anderen Blick auf das Leben und Wirken von Walter Zwick. Als Langlaufsportler habe Zwick viele große Rennen absolviert und man habe gemeinsam viele Radtouren bewältigt – auch durch die Wüste. Zudem sei Zwick heute noch begeisterter Ausdauersportler. Habenicht konnte das mit Bildern aus dem Familienarchiv untermauern.

Malle: „Ein Mann der feinen Klinge“
Landtagsabgeordneter Markus Malle berichtete von den persönlichen Erfahrungen, die er mit Zwick in seinen Anfangsjahren gemacht habe. „Ihm war wichtiger, dass ein Projekt gut abgeschlossen wurde, als dass darüber in der Zeitung berichtet wurde. Er war nicht der große Schenkelklopfer, er hat dafür die feine Klinge bevorzugt. Eine absolute Respektperson. Du hast dir diese Medaille wirklich verdient.“ Der „Jungbrunnen“, wie ihn Markus Malle bezeichnete, hat übrigens vor wenigen Wochen seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Zwick: „Ich wollte schon früh aufhören“

Zwick selbst zeigte sich in seiner Dankesrede überwältigt. „In der Politik heißt es ja oft: Dank ist keine Kategorie. Umso mehr bin ich von den Darbietungen überrascht. Dabei wollte ich als junger Gemeinderat schon nach sechs Monaten aufhören. Ich dachte: Mich versteht hier keiner. Bis ich gelernt habe, dass ich mich auch umstellen muss. Als Unternehmer denkt man ja etwas anders. Politik ist erlernbar, aber man muss es lernen.“

Und, wie Zwick abschließend betonte, sei Klagenfurt immer schon Vorreiter gewesen. „Man kann es in der Geschichte nachlesen, unsere Stadt war in vielen Bereichen vorne dabei, auch bei der Fußgängerzone und den Grünflächen.“

 

Umrahmt wurde die würdevolle Feier vom Doppelsextett des Kammerchores Klagenfurt-Wörthersee unter Leitung von Günter Wallner. Neben der Familie von Walter Zwick konnten Stadträtin Sandra Wassermann, der ehemalige Marktdirektor Gerhard Winkler sowie die ehemaligen Stadträte Markus Geiger und Herbert Taschek im Gemeinderatssaal begrüßt werden.