Gedenkfeier am Friedhof Annabichl: Bürgermeister mahnt zur Zivilcourage

Auch heuer fand wieder die traditionelle Gedenkfeier am Friedhof Klagenfurt-Annabichl anlässlich des Nationalfeiertages statt. Bürgermeister Christian Scheider appelliert daran, dass die Erinnerung stets wichtiger Bestandteil für künftiges Handelns sein muss. Dazu zählt auch ein partnerschaftlicher Dialog auf Augenhöhe.

Friede ist keine Selbstverständlichkeit. Er bedarf ständiger Pflege und der Bereitschaft zum Dialog. Daran erinnerte heute auch die Klagenfurter Stadtregierung bei der Gedenkfeier zum Nationalfeiertag. Seitens der Landehauptstadt nahmen Bürgermeister Christian Scheider, Vizebürgermeister Philipp Liesnig sowie Stadtrat Franz Petritz an der Gedenkfeier in Annabichl teil. Foto: StadtKommunikation/Hude

Traditionell am 26. Oktober fand dieses Jahr wieder die Kranzniederlegung am Friedhof Annabichl, beim Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich, statt. Ins Leben gerufen wurde diese Tradition von der Plattform Memorial Kärnten-Koroška (MKK), die sich gegen ein Wiederaufleben von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzt. Der Fokus der heurigen Gedenkfeier war speziell der Moskauer Deklaration gewidmet, welche besonders für das Nachkriegsschicksal Österreichs zukunftsweisend war.

Bürgermeister Christian Scheider forderte in seiner Ansprache auf, die Vergangenheit nie zu vergessen. Eine gut funktionierende Erinnerungskultur sei wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Scheider nahm in seiner Rede auch Bezug auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und in Israel und erinnerte daran, dass Krieg niemals ein Lösungsweg sein kann.

 „Als Bürgermeister von Klagenfurt ist es mir wichtig eine nachhaltige Gedenk- und Erinnerungskultur zu pflegen. Dazu zählt auch, stets den Dialog zu führen und Partnerschaften zu pflegen. Das tun wir in Klagenfurt und setzen viele sichtbare Zeichen. Seien es die Stolpersteine, der Erinnerungsbeirat, der Holocaust - Memorial Day und viele weitere Initiativen, sie alle dienen dazu die Vergangenheit in Erinnerung zu behalten. Diese bildet die Grundlage dafür, die Zukunft so zu gestalten, dass wir auch künftig in Frieden zusammenleben können."
Bürgermeister Christian Scheider

Auch Franz Vraniztky, ehemaliger Bundeskanzler und Festredner der heutigen Gedenkveranstaltung mahnte in seiner Ansprache besonders daran, dass Kriegsschauplätze wie aktuell in der Ukraine und in Israel, immer auch mit einer steigenden Tendenz an Antisemitismus und Rassismus einhergehen. Es sei daher darauf zu achten, dass dieses Aufflammen nicht auf Zentraleuropa überschwappt. Erinnerungstage wie der Nationalfeiertag sollen daher vor allem dazu dienen, sich zu erinnern, dass wir am 26. Oktober die wieder gewonnene Freiheit, den Frieden, aber vor allem auch die Wiedereinführung der Demokratie feiern. Mit der Bereitschaft zu einer funktionierenden Demokratie und der damit verbundenen Akzeptanz von Meinungsvielfalt und offener Gesellschaft, gebe man Feiertagen wie diesen immer wieder einen neuen Sinn.

Ebenfalls an der Gedenkfeier in Annabichl teilgenommen haben Landeshauptmann Peter Kaiser sowie Vizebürgermeister Philipp Liesnig und Stadtrat Franz Petritz.

Musikalisch umrahmt wurde die Festfeier von Ilse Gerhardt (Gesang), Rob Bargad (Keyboard) und Thomas NeČemer (Akkordeon).