Europäische Kommission überzeugt sich von Klagenfurts Klimastrategie
Mit Patrick Child von der Europäischen Kommission weilte am Dienstag der stellvertretende Generaldirektor der Direktion Umwelt und Hauptverantwortliche für die EU Cities Mission in der Landeshauptstadt. Bei einem gemeinsamen Termin im Rathaus mit Bürgermeister Christian Scheider, Stadtsenatskollegen und Vertretern der Europäischen Investitionsbank wurden Klagenfurts Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität näher beleuchtet.
„Klagenfurt ist eine der Top-10 Klimavorzeigestädte der EU und einziger Vertreter Österreichs bei der EU Cities Mission. Herzliche Gratulation zu diesem Erfolg und Klagenfurts Entwicklung hin zur Klimaneutralität. Die Umstellung auf Elektrobusse in Klagenfurt könnte ein Flaggschiffprojekt für die EU Cities Mission und ein Vorzeigebeispiel für andere Städte werden.“
Stellvertretender Generaldirektor Patrick Child
Patrick Child zeigte sich auch erfreut darüber, dass das Thema Klimaneutralität in Klagenfurt großen politischen Zuspruch hat.
„Klagenfurt als Klima-Vorzeigestadt setzt schon seit vielen Jahren Maßnahmen auf diesem Gebiet. Wir wollen den Weg weiter gehen und mit neuen Projekten fortfahren. In diesen finanziell schwierigen Zeiten sind wir dabei aber auf Kooperationen angewiesen.“
Bürgermeister Christian Scheider
Scheider betonte weiters, dass der direkte Austausch mit der Europäischen Kommission für Klagenfurt von großer Bedeutung sei. Nur gemeinsam könne man den Durchbruch im Bereich des Klimaschutzes schaffen. Hier verfolgt die Landeshauptstadt schon länger einen genauen Plan.
„Die hohe Auszeichnung mit dem EU Mission Label ist ein Ergebnis von Klagenfurts Smart City Klimastrategie mit 236 Maßnahmen, welche die Klimaneutralität vorzeigen. Für die nächsten wichtigen Schlüsselprojekte wie die Umstellung auf Elektrobusse oder Gebäudesanierungen benötigen wir aber auch die notwendige Finanzierung.“
Dr. Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz
Die erforderlichen finanziellen Aufwendungen dafür sind hoch, wie Finanzreferent Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig ergänzt.
„160 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren beträgt der Investitionsbedarf, um die notwendigen Projekte in der Stadt umzusetzen.“
Finanzreferent Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig
Im Bereich Klimaschutz hat Klagenfurt schon sehr viel erreicht, wie Klima- und Umweltschutzreferent Vizebürgermeister MMag. Dr. Alexander Kastner bestätigt.
„Und es wird hier noch viel weiter gehen. Gerade waren auch zwei Delegationen aus der Ukraine und aus Indonesien bei uns zu Gast, die sich sehr für Klagenfurts Weg zur Klimaneutralität interessieren, Folgeprojekte sind in Planung.“
Klima- und Umweltschutzreferent Vizebürgermeister MMag. Dr. Alexander Kastner
Der Klimaschutz zieht sich in Klagenfurt über viele Bereiche, auch die Stadtplanung ist ein wesentlicher Teil.
„Wir berücksichtigen Klimaneutralität in der Stadtentwicklung indem wir die Stadt klimafit machen. Das passiert durch die Entsiegelung von Flächen, Schaffung von Grünraum und Verwendung erneuerbarer Energie.“
Stadtplanungsreferentin Stadträtin DI Constance Mochar
Im Anschluss an das Arbeitstreffen im Rathaus standen Projektbesichtigungen im Smart Climate Lab in der Bahnhofstraße, beim Biomasseheizkraftwerk und im neuen Smart City Stadtteil Harbach auf dem Programm. Später geht es für die Delegation der Europäischen Kommission nach Wien weiter, wo die Bundesregierung zu den nationalen Fortschritten im Klimaschutz berichten wird.
Seit April 2022 ist Klagenfurt als einzige österreichische Stadt Teil der EU Cities Mission und gehört zu jenen 112 klimaneutralen und smarten Städten Europas, die bis 2030 klimaneutral sein wollen. Am 12. Oktober gab die Europäische Kommission die ersten 10 Städte, darunter Klagenfurt, bekannt, die mit dem offiziellen Label der EU-Mission für Klima-Neutralität und Smart City ausgezeichnet wurden. Das EU-Mission-Label ist ein wichtiger Meilenstein, da es die Pläne von Städten anerkennt, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen und darauf abzielt, für dieses Ziel auch finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.