"Essen auf Rädern" seit 50 Jahren
Es herrschte eine lockere, gelöste Stimmung: Beim Sommerfest „unter der Linde“, zu dem die Mitarbeiter der Volksküche und der Stadt geladen haben – natürlich unter Einhaltung der 3G-Regeln.
Dabei wurde sichtbar, dass die Volksküche für viele Klagenfurter Bürger/innen weit mehr ist, als ein Ort, wo man kostengünstig Essen bekommen kann. Es ist ein Ort der sozialen Begegnung. „Wir sind der Ansprechpartner für viele Menschen in der Stadt, die sonst nicht viele Bezugspersonen um sich haben“, so Annemarie Simtschitsch und Romana Plasch, die Leiterinnen der Volksküche. Auch wenn derzeit nur ein Take-Away-Service angeboten werden kann, kommen pro Tag rund 100 bis 130 Personen vorbei, um ihr Essen abzuholen.
Gerade in der Zeit der Pandemie ist die Volksküche von immenser Bedeutung. „Es ist wichtig, dass die Stadt im Sozialbereich breit aufgestellt ist und auch eigene Initiativen setzt. Einrichtungen wie die Volksküche sind einzigartig in Österreich. Es liegt in unserer Verantwortung, sie aufrechterhalten und in die Zukunft zu führen“, erklärte Bürgermeister und Sozialreferent Christian Scheider beim Sommerfest, bei dem ein kleines Rahmenprogramm geboten wurde.
Hubert Dreier sorgte im Garten für Livemusik, während die Feine Küche Kulterer ein Mittagsbuffet servierte und Thomas Truppe mit dem Morle Salon ein kostenfreies Eis spendierte. Das Fundamt wiederum verteilte sehr gut erhaltene Kleidungsstücke und Schuhe, die nie abgeholt wurden.
33.000 Portionen werden pro Jahr ausgeliefert
Gemeinsam durfte man auch ein Jubiläum feiern: Denn vor genau 50 Jahren wurde die Aktion „Essen auf Rädern“ in der Landeshauptstadt eingeführt. Früher wurde das Essen noch in der städtischen Volksküche gekocht und durch das Rote Kreuz ausgeliefert. Heute wird die Zubereitung von der Feinen Küche Kulterer übernommen.
Die Nachfrage ist groß: „Wir verteilen rund 33.000 Portionen pro Jahr, das Essen auf Rädern ist somit ein unverzichtbares Angebot für viele Menschen und Haushalte in unserer Stadt“, so Joachim Katzenberger von der Abteilung Soziales in der Landeshauptstadt.
Sanierung der Volksküche steht bevor
Der nächste wichtige Schritt wird die Sanierung der Volksküche sein. Sie war ursprünglich 1875 von privater Seite gegründet worden, ehe die Stadtgemeinde im Jahr 1928 (also vor 93 Jahren) die Einrichtung übernahm und den Standort am Südbahngürtel eröffnete. „Die Sanierung hat für uns sehr hohe Priorität, wir haben bereits alles in die Wege geleitet“, betont auch Bürgermeister Christian Scheider.