Auf den Spuren des "Vaters" des Wörthersee-Mandls

Heinz Goll wäre heuer 90 Jahre alt geworden. Die Stadt Klagenfurt erinnert mit einer umfangreichen Ausstellung im Stadthaus den Künstler, der viel mehr als das berühmte Wörthersee-Mandl geschaffen hat!

Kulturstadtrat Mag. Franz Petritz eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Kulturabteilungsleiter Mag. Alexander Gerdanovits, Stadtgalerieleiterin Mag. Beatrix Obernosterer und den beiden Mit-Kuratoren Florian Zambrano und Niki Lapan. Foto: StadtKommunikation / Evelyn Hronek

Heinz Goll hätte heuer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Ebenfalls jährt sich sein Todestag zum 25. Mal. Die Alpen-Adria-Galerie ehrt den Künstler mit einer ganz besonderen Ausstellung, deren Herzstück ein digitaler Rundgang durch sein Haus im kolumbianischen Sibaté bildet. Ausgesuchte Werke aus dem Besitz seiner Familie, von Privatsammlern und der Kunstsammlung der Stadt Klagenfurt demonstrieren eindrucksvoll sein vielfältiges Schaffen von den Anfängen bis hin zu Beispielen aus den späten 1990er Jahren.

Heinz Golls wohl bekanntestes Werk ist das „Wörthersee-Mandl“ (1962) aus Bronze, im Brunnen auf dem Dr. Arthur-Lemisch-Platz. Unter anderem illustrierte er mit Linolschnitten auch Heinz Pototschnigs Gedichtband Nachtkupfer. Einige Bronzewerke befinden sich in Klagenfurter Kirchen.

Nach mehreren Südamerika-Aufenthalten verließ er seine Kärntner Heimat und ließ sich 1979 endgültig in der Nähe von Bogotá nieder, wo er in Sibaté seine spätere Frau, die Psychologin Piedad Tamayo-Goll, kennenlernte. Heinz Goll starb 1999 im Alter von 65 Jahren.

„Wir haben heute die besondere Ehre und Freude, Werke eines Künstlers zu präsentieren, der seiner Zeit weit voraus war. Ein Cosmopolit, dessen Liebe zur Kunst sich in einem unglaublich breiten und eindrucksvollen Schaffen ausdrückt.“
Kulturstadtrat Mag. Franz Petritz 

„Wir haben uns dazu entschlossen, diesmal ein besonderes Augenmerk auf den Menschen Heinz Goll zu richten. Dazu wurde der kleine Raum zu einer Begegnungsstätte, in der man auf den Spuren von Heinz Goll wandern kann."
Stadtgalerie-Leiterin Mag. Beatrix Obernosterer.

Dort zu finden sind eine digitale Station mit virtuellem Rundgang durch sein Haus in Kolumbien und Umgebung, seiner Grabstätte und der Kapelle in Tunja mit Informationen zu den dortigen Kunstwerken, Videostatements von Weggefährten, Freunden, seiner Witwe, die man am Original-Tisch über Tablets ansehen kann. Ebenso zu sehen sind Fotostrecken aus seinem ganz privatem Leben und Schwarzweiß-Aufnahmen von Ernst Peter Prokop.

Im großen Raum zeigt sich deutlich die Vielfältigkeit seines Gesamtwerkes: Ölbilder, Xylografien, Textilkunst, Skulpturen, Gebrauchskunst, sakrale Kunst von den Anfängen (das älteste Werk / Ölbild auf Holz / stammt aus dem Jahre 1949) bis zu Xylografien aus dem Jahre 1998.

Die Ausstellung „Auf den Spuren von Heinz Goll“ wurde von Galerieleiterin Mag. Beatrix Obernosterer in Zusammenarbeit mit Florian Zambrano (theater zumbayllu) und Niki Lapan (Focusfilm) arrangiert und ist bis 26. Jänner in der Alpen-Adria-Galerie im Stadhaus zu sehen.
Öffnungszeiten: Täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr.