Alte Batterien und Akkus entsorgen – aber richtig!
Die Menge an Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus, die in Kleingeräten verbaut sind, steigt stetig – von der elektrischen Zahnbürste bis zum Handy und Rasierapparat. Bei der Entsorgung der kompakten Energiespeicher gibt es aber im ganzen Land Nachholbedarf. Nur 45,7 Prozent der Geräte-Batterien werden in Österreich gesammelt und richtig entsorgt. Der Rest wandert fälschlicherweise in die Tonne.
So kommen auf 1.000 kg Restmüll ca. 20 Batterien und 1 Lithium-Batterie. Das bedeutet: Jeder Müllwagen fährt mit etwa 200 Batterien und 10 Lithium-Batterien durch die Stadt oder die Gemeinde. In Kärnten landen jährlich rund 80.000 kg Batterien im Hausmüll.
Daraus ergeben sich große Probleme hinsichtlich der Nachhaltigkeit und der Sicherheit.
„In jedem Handy-Akku, in jedem E-Bike-Akku stecken wertvolle Rohstoffe. Und die werden in Zukunft nicht mehr nur in Südamerika, China oder Australien abgebaut. Die kommen auch aus unseren Altstoffsammelzentren. Aber nur, wenn wir die Batterien und Akkus nach deren Ableben abgeben. Um sie dann nachhaltig, ökologisch und ressourcenschonend zu verwerten“, betont Bürgermeister Günther Albel für den Abfallwirtschaftsverband Villach.
Alt-Batterien und Akkus im Restmüll sind auch ein Sicherheitsrisiko. Immer wieder verursachen diese kleinere und größere Brände.
„Genau vor einem Jahr, im Mai 2019, waren sieben Feuerwehren im Einsatz, um den Großbrand in einer Abfallaufbereitungsanlage in der Ziegeleistraße zu löschen. Fast zur gleichen Zeit kämpften 150 Feuerwehrleute in Villach gegen den Großbrand in einer Abfall-Umladestation. Diese Brände richten enorme Schäden an. Wenn das so weiter geht, werden die Versicherungen die Verträge kündigen. Und in Folge ist mit steigenden Kosten für die Sammlung und Verwertung von Abfällen zu rechnen“, so Vizebürgermeister Wolfgang Germ für den Abfallwirtschaftsverband Klagenfurt.
Um die Bevölkerung umfassend für diese Thematik zu sensibilisieren, haben die Kärntner Abfallwirtschaftsverbände eine breit angelegte Informationskampagne gestartet. Unter anderem werden wichtige Tipps im Umgang mit Akkus und Batterien gegeben:
Nach dem Ableben. Abgeben.
Alte, kaputte Batterien und Akkus gehören abgegeben. Wenn problemlos möglich, nehmen Sie bitte die Batterien und Akkus aus dem Elektrogerät. Und kleben Sie die sichtbaren, offenen Pole mit einem Klebeband ab. Das vermeidet Kurzschlüsse.
Entsorgen und wiederverwerten.
Lithium, Kobalt oder Nickel sind wichtige Rohstoffe, die aus Akkus und Batterien wiedergewonnen werden können. Dafür müssen sie aber im Altstoffsammelzentrum oder in Geschäften, die Akkus und Batterien verkaufen, landen. Dort werden sie vom fachmännischen Personal in ein Fass mit Sand gelegt und so als Gefahrenquelle unschädlich gemacht. Um dann nachhaltig, ökologisch und ressourcenschonend verwertet zu werden.
Mit Originalzubehör laden.
Laden Sie alle Geräte nur mit Originalzubehör – mit dem fürs Modell bestimmten Ladegerät. So lassen sich Kurzschlüsse durch Überladungen vermeiden. Die Geräte sind aufeinander abgestimmt und erkennen den Ladezustand.
Sicher laden.
Laden Sie alle Geräte nur auf einer schwer brennbaren Oberfläche – auf Keramik, Metall oder behandeltem Holz.
Unter Aufsicht laden.
Bleiben Sie beim Ladevorgang nach Möglichkeit in der Nähe. Vor allem beim Aufladen größerer Akkus wie z.B. bei E-Bikes können Sie so eine mögliche Überhitzung oder einen Brand rechtzeitig bemerken.
Auf Zimmertemperatur ausgerichtet.
Geräte mit Akkus oder Batterien brauchen ein angenehmes Klima – im Freien den Schatten und in Räumen die Zimmertemperatur.
Wenn das Gerät zu heiß ist und raucht.
Falls Sie ein Gerät in der Sonne, im Auto oder auf der Heizung liegen gelassen haben, es überhitzt ist und raucht: Suchen Sie sofort das Weite, denn der Rauch ist giftig. Und rufen Sie die Feuerwehr unter der Telefonnummer: 122.
Wenn sich das Gerät verformt hat.
Ist Ihr Gerät durch einen Sturz oder einen Stoß mechanisch beschädigt worden oder verformt, lassen Sie es überprüfen und erneuern Sie den Akku.