25 Jahre im Dienste des Gewaltschutzes
Sie leitete 25 Jahre das Gewaltschutzzentrum Kärnten und setzte sich mit großem Engagement für Frauen und ihre Rechte ein. Anlässlich ihres Pensionsantritts lud Bürgermeister Christian Scheider am Donnerstag Mag. Roswitha Bucher ins Rathaus ein, um sie für ihren vorbildhaften Einsatz zu würdigen.
„Roswitha Bucher hat unzähligen Menschen, vorwiegend Frauen, geholfen, wieder zurück in ein geordnetes Leben zu finden. Sie hat ihre Arbeit nie als Beruf angesehen, sondern als Berufung. In Zeiten wie diesen ist ihr Engagement gar nicht hoch genug einzuschätzen, ein großes Dankeschön dafür.“
Bürgermeister Christian Scheider
„Die Auszeichnung ist eine schöne Anerkennung meiner Heimatstadt, in der ich seit 40 Jahren lebe. Gemeinsam konnten wir viel weiterentwickeln. Ich hoffe, dass beim Thema Gewaltschutz nicht nachgelassen wird.“
Mag. Roswitha Bucher
Sie war im Jahr 2020 auch die erste Preisträgerin des von der Stadt ins Leben gerufenen Maria Tusch-Frauenpreises. Bucher wurde damals für ihren Einsatz gegen häusliche Gewalt und für Sensibilisierung der Menschen ausgezeichnet.
Roswitha Bucher ist mit vier Geschwistern in Kappel am Krappfeld aufgewachsen. Nach der Pflichtschule übersiedelte sie nach Klagenfurt, wo sie neben der Fließbandarbeit in einer Fabrik die Abendmatura mit anschließendem Studium absolvierte. Ein Praktikum im Frauenhaus hat in Bucher den Funken gezündet, Frauen, die Gewalt erfahren, helfen zu wollen. 1999 übernahm sie die Leitung des Gewaltschutzzentrums. In 25 Jahren konnten dort etwa 18.000 Personen beraten werden, mittlerweile suchen rund 1.300 Personen pro Jahr Beratung, Tendenz steigend. Das Gewaltschutzzentrum ist unter Tel. 0463 / 590 290 jederzeit erreichbar.
In ihrem wohlverdienten Ruhestand will sich Roswitha Bucher übrigens verstärkt ihrer großen Leidenschaft, der Malerei, widmen. Sie hat berufsbegleitend die vierjährige Ausbildung an der freien Akademie der bildenden Künste Kärnten absolviert und ist dort auch als Dozentin tätig.
Femizid-Gedenktag & Gedenkmarsch
Zur aktuellen Thematik passend macht in der kommenden Woche auch das städtische Frauenbüro mit zwei Aktionen auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Am 30. November findet von 10 bis 16 Uhr ein Gedenktag mit anschließendem Marsch statt. Im Landhauspark werden unter dem Titel „Dieser Platz bleibt leer“ symbolisch Stühle aufgestellt, die für jedes Femizid-Opfer in Österreich stehen. Im Anschluss startet beim Stadttheater noch ein Gedenkmarsch.