„Unvergessen – Ungebrochen“: Zweiter Teil von Zwillings-Skulptur am Tunnelportal Loibl Süd

Bgm Christian Scheider, Bgm Mag. Borut Sajovic und Univ. Prof. Dr. Peter Gstettner bei der Enthüllung des zweiten Teils der Zwillings-Installation „Unvergessen – Ungebrochen“

Zur Erinnerung an die Sklavenarbeit im KZ Loibltunnel (Außenstelle des KZ Mauthausen) wurde nun der zweite Teil der Zwillingsskulptur des japanischen Künstlers Seiji Kimoto am Südportal enthüllt.

Sechs Meter hoch sind die Metallinstallationen von Seiji Kimoto, die jetzt auf beiden Seiten des Loibltunnels an das grauenhafte Nazi-Regime und die rund 1.800 Häftlinge erinnern, die zwischen März 1943 bis Kriegsende den Tunnel durch die Karawanken graben mussten. Viele der Zwangsarbeiter starben infolge der grausamen Bedingungen; erkrankte Häftlinge wurden ins KZ zurückgeschickt und dort ermordet.

Bürgermeister Christian Scheider, der in Klagenfurt eine Reihe an Initiativen gegen das Vergessen gesetzt hat, war bei der Enthüllung vor Ort und betonte die Wichtigkeit der Erinnerungskultur: „Man kann gar nicht oft genug bewusst machen, was Menschen Menschen antun können und es ist heute ein großer Akt des Erinnerns, wenn wir gemeinsam mit unseren Nachbarn aus Slowenien und dem Bürgermeister von Trzic, Borut Sajovic, dem Künstler Seiji Kimoto und Univ. Prof. Dr. Peter Gstettner, der die Gedenkstätte beim Mauthausen-Außenlager Loibl-Nord initiiert hat, den zweiten Teil des beeindruckenden Mahnmals enthüllen können. Unzählige Menschen, die den Tunnel jahraus jahrein nutzen um die Grenze zwischen Slowenien und Österreich zu passieren, werden hier an ein dunkles Kapitel der Geschichte erinnert, das sich niemals wiederholen darf“.

Der erste Teil von Kimotos Mahnmal gegen das Vergessen mit dem Titel „Unvergessen – Ungebrochen“ wurde im Mai 2019 am Tunnelportal Loibl Nord errichtet – jetzt der zweite, idente Teil, an der Südseite.

Der japanisch-deutsche Künstler selbst sagt über sein Werk: „Es ist mir wichtig, die Würde der unzähligen Opfer, die unter Erniedrigungen, Misshandlungen, unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen und medizinischen Experimenten litten und zu Tode kamen, zu ehren. Aber auch, vor allem der nachfolgenden Generation durch den Transfer in unsere Zeit bewusst zu machen, was aus rassistischen, ausgrenzenden Ideologien an menschlichem Leid und Schuld entstehen kann. Meine Skulpturen sollen individuelle Schuld und individuelles Leid universal nachfühlbar machen.“