Klagenfurter Dom bekommt Bio-Urnen Friedhof

Mit dem Bio-Urnen Friedhof "Paradies am Dom" setzt Klagenfurt einen Meilenstein in der Bestattungskultur. Der Friedhof bietet nicht nur eine ökologisch nachhaltige Lösung, sondern auch einen bedeutenden Nutzen für die Altstadt von Klagenfurt.

Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, Friedhofsreferentin Stadträtin Sandra  Wassermann, BA und Projektkoordinator Dr. Erich Oberndorfer.  Foto: StadtKommunikation/Wiedergut

Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, Friedhofsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann, BA und Projektkoordinator Dr. Erich Oberndorfer. Foto: StadtKommunikation/Wiedergut

Früher wurden die Friedhöfe außerhalb der Stadt angelegt. Vor etwa 20 Jahren entstanden die ersten Naturfriedhöfe aufgrund der steigenden Nachfrage nach Bestattungen durch Verbrennung - erneut außerhalb der Stadt. 2024 ermöglicht Klagenfurt seinen Verstorbenen erstmals eine letzte Ruhestätte im Herzen der Stadt mit „Paradies am Dom“, einem Bio-Urnen Friedhof im Klagenfurter Dom.

„Der Bio-Urnen Friedhof soll ein Ort der Begegnung sein, an dem Trauer und Hoffnung aufeinandertreffen können. Ein Platz um zu gedenken, ein Licht zu entzünden und Erinnerungen an liebe Verstorbene wieder hervor zu rufen, diese christlichen Gedanken liegen mir als Pfarrgemeinderätin besonders am Herzen. Die Stadt Klagenfurt ist aber vor allem organisatorischer Partner mit der Friedhofsverwaltung. Die Kooperation und Zusammenarbeit funktionierten bei den bestehenden kirchlichen Friedhöfen sehr gut.“
Friedhofsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann, BA

Das Nutzungskonzept basiert auf einer Änderung der Bestattungskultur, da bereits 72% der Bestattungen in Klagenfurt in Form einer Urne erfolgen. Es wurden insgesamt 14 verschiedene Entwürfe von vier Architekten erstellt, wobei der genehmigte Entwurf vom Architekten DI Christoph Abel stammt. Zahlreiche Behörden waren am Projekt beteiligt, darunter die Stadt Klagenfurt, die Stadtplanung, die Altstadtentwicklung, das Land Kärnten, das Bundesdenkmalamt, die Diözese und der Gestaltungsbeirat, der das Konzept als "hochwertig" und mit einem "großartigen Grundkonzept" bewertete. Die Verwaltung und Pflege des Friedhofs erfolgen durch die Dompfarre. Der Friedhof wird nach Einbruch der Dunkelheit gesperrt.

„Vier Jahre haben wir am Konzept gearbeitet und das Ergebnis ist einmalig in Österreich – ein Friedhof in der Stadt. Hiermit schaffen wir eine lebendige Beziehung zwischen Lebenden und Verstorbenen.“
Dompfarrer Dr. Peter Allmaier

Bei der Umsetzung werden knapp 600 bisher ungenutzte Quadratmeter beim Dom saniert, wodurch kein zusätzlicher Boden verbraucht wird. Das "Paradies am Dom" belebt die Altstadt und bringt neue Aktivitäten mit sich. Die zentrale Lage des Friedhofs ermöglicht eine bequeme Erreichbarkeit sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Fahrrad. Darüber hinaus stehen Parkplätze in der Domgarage zur Verfügung. Fußgänger können den Friedhof als Ort der Ruhe und Entspannung nutzen oder ihn als Treffpunkt für den Besuch von verstorbenen Angehörigen aufsuchen.

Für die Benutzer des Bio-Urnen Friedhofs gibt es zahlreiche Vorteile. Man hat die Möglichkeit einer Bestattung, unabhängig von Religion, Herkunft oder Geschlecht. Es entfallen die Verpflichtungen zur Grabpflege oder anderen laufenden Kosten. Die Namenstafel mit den persönlichen Daten des Verstorbenen bleibt erhalten, und es sind Möglichkeiten zur Aufstellung von Kerzen vorhanden. Die einmaligen Kosten für die Nutzung des Friedhofs, einschließlich Nutzungsgebühr, Namenstafel, Graböffnung, Grabschließung und Urnenbeisetzung, belaufen sich auf 2.100 Euro. Reservierungen sind bereits jetzt möglich.

Der Bio-Urnen Friedhof "Paradies am Dom" wird im Frühjahr 2024 offiziell eröffnet. Klagenfurt setzt mit diesem innovativen Projekt ein Zeichen für eine moderne und nachhaltige Bestattungskultur im Herzen der Innenstadt.