Gedenkfeier am Loiblpass gegen das Vergessen

An der Internationalen Gedenkveranstaltung des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška für die Opfer des KZ Loibl Nord nahmen zahlreiche Vertreter aus der Stadt- und Landespolitik teil. Als Zeitzeuge erhob Nužej Tolmaier, der 1942 im Lager Frauenaurach zur Welt kam, die Stimme.

Bürgermeister Christian Scheider und Stadtrat Mag. Franz Petritz legten für die Landeshauptstadt am Tunnelportal einen Kranz nieder.

Bürgermeister Christian Scheider und Stadtrat Mag. Franz Petritz legten für die Landeshauptstadt am Tunnelportal einen Kranz nieder. Foto: StadtKommunikation/Hronek

Samstagvormittag fand die internationale Gedenkveranstaltung am Loiblpass-Nord, am Gelände des ehemaligen Außenlagers KZ-Mauthausen, statt. Eine Abordnung der Landeshauptstadt mit Bürgermeister Christian Scheider und Stadtrat Mag. Franz Petritz legte am Tunnelportal einen Kranz nieder.

„Die jährliche Gedenkveranstaltung beim ehemaligen KZ Loibl Nord ist ein wichtiger Teil der Erinnerungsarbeit, welche in Klagenfurt einen hohen Stellenwert hat. Erst kürzlich wurden beispielsweise im Zusammenhang mit belasteten Straßennamen Gedenksteine in der Dr.-Franz-Palla-Gasse und in der Hiessgasse aufgestellt."
Bürgermeister Christian Scheider

Die Gedenkrede hielt Mag. Dr. Peter Pirker, Historiker, Politikwissenschaftler, Sozial- und Kulturanthropologe. Die Stimme der Zeitzeugen erhob heuer Nužej Tolmaier. Seine Eltern Janko und Maria Tolmaier wurden im Zuge der Deportationen der Kärntner Slowenen in das Lager Frauenaurach ausgesiedelt, wo Nužej Tolmaier 1942 auch zur Welt kam.

Schülerinnen und Schüler der CHS Villach (Centrum Humanberuflicher Schulen) leisteten den Beitrag der Jugend gegen das Vergessen. Neben Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser waren auch Mag. Elisabeth Ellison–Kramer (Österreichische Botschafterin in Slowenien), Dr. Anton Novak (Generalkonsul der Republik Slowenien) und Mag. Bartłomiej Rosik (Generalkonsul der Republik Polen) anwesend. Musikalisch wurde die Gedenkveranstaltung von Toni Uran, Tobias Heranig und Ingrid Schwarz umrahmt.

Der Tunnel, durch den heute ganz selbstverständlich Autos fahren, wurde zwischen 1943 und 1945 von rund 1.600 Deportierten vieler Nationen gegraben, viele von ihnen wurden zu Tode geschunden. Die „Baustelle des Todes“ kostete etwa 40 Menschen das Leben. Die alljährliche Gedenkveranstaltung will ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen setzen, um diesen NS-Verbrechensort stärker im Gedächtnis der Bevölkerung zu verankern. Beim Tunnel-Portal erinnern Gedenktafeln an die Opfer der Nazi-Diktatur.