Parkbenennung nach Mag. Sieglinde Trannacher und Marco Feingold
Die Stadt Klagenfurt sieht es als wichtige Aufgabe, sich mit den Ereignissen der Vergangenheit aktiv auseinander zu setzen und Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen des NS-Regimes zu setzen. Die Erinnerung an die Verbrechen muss Mahnung für die Zukunft sein und uns helfen, Rassismus und Unmenschlichkeit schon früh zu erkennen und zu bekämpfen.
Um dem Holocaust-Überlebenden Marco Feingold sowie der Wegbereiterin einer zukunftsfähigen Erinnerungskultur Mag. Sieglinde Trannacher zu gedenken, wurde nun ein neuer Park in Klagenfurt nach den beiden benannt. Der Park befindet sich gegenüber der Heizhausgasse 58.
„Es gehört zu den wichtigen Aufgaben einer Stadt, sich der Vergangenheit offen zu stellen. Klagenfurt ist in den vergangenen Jahren den Weg der Erinnerungskultur konsequent gegangen. Mir persönlich ist es ein Herzensanliegen, vor allem der Jugend, die Geschehnisse in der NS Zeit, einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte, näher zu bringen.“
Vizebürgermeister MMag. Dr. Alexander Kastner
Mag. Sieglinde Trannacher (1961-2015)
Geboren 1961, war Sieglinde Trannacher eine Klagenfurter Politikerin, Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin mit ausgeprägter sozialer Gesinnung. Ihr Einsatz galt stets der Gerechtigkeit und den Schwachen in der Gesellschaft. Besonders engagierte sie sich im Bereich der Gedenk- und Erinnerungskultur und war maßgeblich an der Renovierung des Israelitischen Friedhofes und an der Stolperstein-Initiative in Klagenfurt beteiligt.
Marco Feingold (1913-2019)
Feingold überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald. Er war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Als Mahner gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus war er mehrmals in Klagenfurt und 2012 Festredner anlässlich der Feier des neugestalteten Israelitischen Friedhofes.
Gedenk- und Erinnerungskultur
Jährlich im Jänner veranstaltet die Stadt Klagenfurt eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages und städtische Delegationen nehmen jedes Jahr bei den Befreiungsfeiern des Konzentrationslagers in Dachau sowie bei den Befreiungsfeiern der ehemaligen Konzentrationslager am Loibl-Pass teil. Mit all diesen Aktivitäten steht Klagenfurt für eine weltoffene und friedensorientierte Gedenkpolitik, die für andere Städte beispielgebend werden soll.
„Es ist wichtig, die Spuren von Menschen, die in Klagenfurt gelebt haben und Teil der Gesellschaft waren, wieder sichtbar zu machen und damit auch daran zu erinnern, wie viele ihrer Familienmitglieder, Freunde und Verwandten eines unvorstellbar schrecklichen Todes sterben mussten“, so Kastner abschließend.